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Another Sun

Sarah Feilmayr

"Another Sun" © Sarah Feilmayr, Masterarbeit, 2019
Mit der jüngsten Ent­deckung tau­sender Pla­neten, die fremde Sterne um­kreisen, erweitern sich menschliche Denk- und Hand­lungs­­räume um die Möglichkeit an­derer, erd­ähnlicher Himmelskörper. Damit scheint die Astronomie nicht nur jene Utopien einzulösen, die von der Science Fiction vorweg­genommen wurden, sie be­dient sich auch denselben Strategien in der Visualisierung ihrer Forschungs­­er­gebnisse. Raumfahrtagenturen pub­­lizieren heute Bilder ferner, in Abend­rot ge­tauchter Welten, deren Sonne tief am Horizont steht. Ausgehend von Bildern, die dieses Motiv skizzieren, begibt sich die Auseinandersetzung auf die Suche nach dem Licht anderer Sterne – anderer Sonnen. Diese stellen dabei einen Platz­halter dar, einen hypothetisch lebensspen­denden Stern, wie er im Universum milliardenfach vor­kommen mag. Seine habitable Zone ist der Möglichkeitsraum, in den sich diese Aus­einandersetzung zu denken versucht. Die Szenopgraphie und die Publikation geben dabei eine bildbasierte Annäherung an das Thema wieder. Neben zeitgenössischen und kunst­ge­schicht­lichen Bildikonen finden sich popkul­turelle Mo­tiven und Funde aus den Bild­archiven der Raum­fahrtagenturen wieder. Tech­nische Bilder, zu Ana­lysezwecken oft ins Un­kennt­liche ver­größert, in Falsch­farben ge­tönt und malerisch abstrahiert. In diesen Abbildungen von Bild­ge­­bungs­apparaten lässt sich eine Formen­sprache der astro­no­mischen Fern­erkun­dung er­ahnen, die in ein proto­typisches Mess­­gerät über­setzt wird. Kombi­niert mit einem obso­­leten über 200 Jahre alten Instrument zur Be­stimmung der Himmels­­farbe ent­steht eine spekulative Welt­raumsonde, die ver­sucht, die Farbe des Himmels zu klassi­fizieren. Our basic understanding of space, time and dimension is based on thousands of years of observations of the sky and the stars. The recent discovery of thousands of planets orbiting the stars expands anthropocentric concepts, and thus the possibility of other earths. Thus, astronomy does not only seem to redeem the utopias anticipated by science fiction, it also uses the same strategies in the visualization of its research results. Images generated by space agencies show landscapes which, through constructed sunsets, turn atmospherically staged worlds into visual leitmotifs.
In Another Sun, popular image subjects are juxtaposed with the archives of space travel and supplemented with documentation materials and non-fiction books. Technical illustrations, greatly enlarged, coloured and painterly abstracted as a by-product of scientific interpretation. These images outline the formal language of astronomical knowledge, combined with a nostalgic measuring instrument to determine the color of a strange sky.
Sarah Feilmayr
*1988 in Linz, AT
Fremde Welten sind ein immer wiederkehrendes Motiv in Sarah Feilmayrs Werk. Oft geprägt von einem wissenschaftlichen Kontext, veranschaulicht sie ihre Arbeit in Form Installationen, Sammlungen und wissenschaftlichen Instrumenten. Die Arbeit "Another Sun" wurde im Rahmen der Ausstellung BestOff 2019 gezeigt.
Installation, Masterarbeit, 2019
Visuelle Kommunikation (Grafikdesign & Fotografie)
"Another Sun" © Sarah Feilmayr, Masterarbeit, 2019