"Die abgewinkelten Knie und eine Senkung des Körperschwerpunkts im eingezogenen Becken. Das ist dieGrundhaltung des japanischen Tänzers. Ich bin der Überzeugung, dass sich in ihr der uralte Glaube spiegelt, mittels seiner Haltung müsse der Körper, der ein Gefäss der Seele ist, diese in sich bewahren." Masakatsu Gunji*
"Mein Körper ist präsent.
Mir kommt vor, dass mein Körper jeden Eindruck meiner Umgebung aufnimmt, gegen meinen Willen. Manchmal werde ich panisch, wenn die physischen Einflüsse zu aufdringlich werden, wie z.B. auf einem Konzert oder im Flugzeug. Andere Male sind es Gedanken, die meinen Körper unruhig machen, wie beim Einschlafen oder das eine Mal, als ein Freund nicht abgehoben hat und ich mir schon das Schlimmste vorgestellt habe. Aber ich kann meinen Körper auch beruhigen, in dem ich auf meine Atmung achte oder mich in bestimmten Körperhaltungen positioniere. Wenn ich hocke, bin ich in meinem Körper anwesend, kein Wind der Aufregung kann mich umhauen. Der Boden ist so nah, selbst das Stürzen beängstigt mich nicht mehr. In diesem Jahr der vielen Trennungen und Abschieden war es mir wichtig, meine Präsenz im Leben zu spüren und sie auch meiner Umgebung zu zeigen. Dass ich das durch die Malerei machen will, ist für mich selbstverständlich.
Mich reizt der Gedanke des körperlichen Malens. Gemälde, in denen man die Arbeit / die Bewegung / dieUnsicherheiten des Körpers sehen und spüren kann, interessieren mich. Mir ist es wichtig, den Prozess im Bild durchleuchten zu lassen, ich strebe mich nicht nach 'perfekt' gemalten Flächen. Die unerwarteten Momente (zitternde Hände, ungewollte,missgelungene Pinselstriche) zu erkennen und zuzulassen, ihnen im Bild einen Platz zu geben, ist eine Einstellung, die eine Form von Ehrlichkeit veranschaulicht."
Petra Anne Bernard
*aus dem Buch: Butoh - die Rebellion des Körpers, herausgegeben von Michael Haerdter, Alexander Verlag
Mir kommt vor, dass mein Körper jeden Eindruck meiner Umgebung aufnimmt, gegen meinen Willen. Manchmal werde ich panisch, wenn die physischen Einflüsse zu aufdringlich werden, wie z.B. auf einem Konzert oder im Flugzeug. Andere Male sind es Gedanken, die meinen Körper unruhig machen, wie beim Einschlafen oder das eine Mal, als ein Freund nicht abgehoben hat und ich mir schon das Schlimmste vorgestellt habe. Aber ich kann meinen Körper auch beruhigen, in dem ich auf meine Atmung achte oder mich in bestimmten Körperhaltungen positioniere. Wenn ich hocke, bin ich in meinem Körper anwesend, kein Wind der Aufregung kann mich umhauen. Der Boden ist so nah, selbst das Stürzen beängstigt mich nicht mehr. In diesem Jahr der vielen Trennungen und Abschieden war es mir wichtig, meine Präsenz im Leben zu spüren und sie auch meiner Umgebung zu zeigen. Dass ich das durch die Malerei machen will, ist für mich selbstverständlich.
Mich reizt der Gedanke des körperlichen Malens. Gemälde, in denen man die Arbeit / die Bewegung / dieUnsicherheiten des Körpers sehen und spüren kann, interessieren mich. Mir ist es wichtig, den Prozess im Bild durchleuchten zu lassen, ich strebe mich nicht nach 'perfekt' gemalten Flächen. Die unerwarteten Momente (zitternde Hände, ungewollte,missgelungene Pinselstriche) zu erkennen und zuzulassen, ihnen im Bild einen Platz zu geben, ist eine Einstellung, die eine Form von Ehrlichkeit veranschaulicht."
Petra Anne Bernard
*aus dem Buch: Butoh - die Rebellion des Körpers, herausgegeben von Michael Haerdter, Alexander Verlag
