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Higher than the Sky

Ausstellung der Malereiklasse in der Kunstuniversität Linz vom 13.4.05 - 14.5.05. Malen ohne Ende "Die Malerei ist tot - es lebe die Malerei!" Dieser in periodischen Intervallen in die Geschichte der Malerei eingegangene Slogan liegt nicht darin begründet, dass alle Bilder schon gemalt worden sind, sondern spiegelte zuletzt die stagnierende soziale Formierung im Medium der Malerei Anfang der 1990er Jahre wider. Während in den 1980er Jahren der "Hunger nach Bildern" gegen konzeptuelle Ansätze ausgespielt wurde, haben heute KünstlerInnen, die malen, konzeptuelle Methoden in den künstlerischen Prozess integriert. Ein einheitliches, schlüssiges Bild über die "Malerei heute" gibt es trotzdem nicht, doch zeichnet sich in der Malerei ab, wie stark die  Bedürfnisse sind, auf die durch die Massenmedien suggerierten Individualisierungsprozesse und auf die Selbstbedienungsläden im visuellen Imagetransfer zu reagieren. Die populäre Idee des "eigenverantwortlichen Subjekts" in der globalisierten Gesellschaft ist auch in der Malerei ein Thema. Verschiedendste Demokratisierungs- und Dekonstruktionsmodelle, welche  den Mangel an sozialen Spielräumen im Kunstbetrieb thematisierten, produzierten in der Malerei in den letzten Jahren ein reges Interesse an Identitäts-, Polit- und Crossoverthemen, welchen absurderweise die Angleichung an eine kulturindustrie- und mainstreamgerechte Konsumästhetik vorgeworfen wurde. Zuwenig Beachtung fand dabei, dass gerade durch das Interesse an gesellschaftspolitischen Themen sich die Funktion der Malerei veränderte, ohne deshalb Gefahr zu laufen, die Nachfolge eines ideologisch geprägten Historienbildes anzutreten.  Eine Akzentverschiebung weg von formalästhetischen Überlegungen hin zu einer intensivierten Auseinandersetzung mit Identitätsstrukturen und deren Konstruktionsmechanismen bewirkte ein figurative Malerei, die sich gegenüber einer politischen oder ideologischen Instrumentalisierung  immun gestaltet. -Auszug aus dem Katalogtext von Ursula Maria Probst
KatalogtextMalereiausstellungUrsulaProbst.pdf

Der dazugehörige Katalog kann beim »Sonderzahl Verlag zum Preis von 20 Euro bestellt werden.