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Johanna Schaffer

Johanna.Schaffer@univie.ac.at
Gastvortrag 13. Juni 2005 Literatur zum Gastvortrag
Johanna Schaffer: "Sichtbarkeit = politische Macht? Über die visuelle Verknappung von Handlungsfähigkeit"
In: Under construction? Konstruktivismen in feministischer Theorie und Forschungspraxis. Hg. Urte Helduser, Daniela Marx, Tanja Paulitz, Katharina Pühl. Frankfurt/M., New York. (2004)

Lehrveranstaltung im SS 2004/05
Gender Studies / Filmanalyse - Antirassistische / Feministische Film/Theorie-Produktion

Inhalt der Lehrveranstaltung
Ausgangspunkt der Lehrveranstaltung ist die Frage danach, wie Film- und Videobilder an der Herstellung gesellschaftlicher Macht- und Herrschaftsprozesse beteiligt sind. Wie funktioniert ein visuelles Darstellungssystem, das anhand spezifischer Strategien ethnisierte und rassisierte Markiertheiten und Unmarkiertheiten herstellt, die geschlechtlich unterschiedlich ausformuliert werden? Die gemeinsam zu erarbeitenden antirassistischen Texte stellen diese visuellen Strategien heraus -- z.B. Essentialisierung, Naturalisierung, Reduktionismus, die Herstellung und Zirkulation von Stereotypen und binären Oppositionen. Da wir alle Subjekte dieser Prozesse sind, d.h. von ihnen bestimmt und diese bestimmend, stellt sich die Frage, wie wir in sie verändernd eingreifen können, wenn wir nicht einverstanden sind mit den Weisen, wie sich diese Prozesse konkret, auch in uns, artikulieren. Da "niemand sich einfach per autoritativem Willensakt" von rassistischen Strukturen "freisprechen kann" (Manuela Bojadzijev, Alex Demirovic) geht es hier auch um das Entwickeln anderer Bilder und Vorstellungen. Gemeinsam diskutiert werden Filme und Videos als Möglichkeiten kollektiver Imaginationen, die die rassisierenden Repräsentationsstrategien eines dominanten Diskurses verschieben können.
Die Lehrveranstaltung wird besondere Aufmerksamkeit auf die Bedingungen und Prozesse legen, die uns ein gemeinsames Lernen ermöglichen können.

Vorraussetzungen für den Besuch der Lehrveranstaltung
Die Lehrveranstaltung ist ein "Lektüreseminar". Gemeinsam betrachtet, gelesen, diskutiert und kritisiert werden Filme, Videos und theoretische Texte. Voraussetzung ist die Bereitschaft der TeilnehmerInnen, theoretische Texte vorbereitend zu lesen. Grundlage der LV ist die Leselust und Diskussionsleidenschaft der TeilnehmerInnen. Didaktisches Leitmotiv ist der Wunsch zur Herstellung eines Rahmens zum gemeinsamen Denken.

Benotungsgrundlage
Anwesenheit. Mitarbeit. In Gruppenarbeit vorbereitete Diskussionsinputs. Kurze schriftliche Textkommentare.
TeilnehmerInnen: 25

Vorbereitende Literatur
Stuart Hall (Hg.), Representation. Cultural Representation and Signifying Practices. London: Sage 1997

Termine
Vorbesprechung: Do. 03.März, 14.00 - 15.30 Uhr
1. Block: Do. 14. April, 14.00 - 18.00 Uhr und Fr. 15. April, 10.00 - 15.00 Uhr
2. Block: Fr. 29.April, 10.00 - 17.30 Uhr
3. Block: Fr. 13.Mai, 10.00 - 17.30 Uhr