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VORTRAG

The White Elefant Archive

14. Jänner 2021 16.00 Uhr ONLINE via Zoom

Einladung zum Gastvortrag von Eduard Freudmann im Rahmen der Professur für Künstlerische Forschung.

Gastvortrag im Rahmen des Seminars: Grundlagen künstlerisch-wissenschaftlicher Forschung - Researching the Self
Mariel Rodríguez, Univ.-Ass. MA Link auf Anfrage erhältlich: mariel.rodriguez-rodriguez@ufg.at

Eduard Freudmann ist ein preisgekrönter Multimediakünstler, spezialisiert auf Video, Performance und öffentliche Installationen. Seine Arbeiten wurden weltweit in internationalen Ausstellungen, Kunstbiennalen und Festivals wie der OFF-Biennale Budapest, dem Wrocław Contemporary Museum, und der Bukarest Biennale gezeigt. Freudmann ist Senior Künstler an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo er Transdisziplinäre Kunst lehrt. 
Freudmanns Arbeit erforscht die Politik des Gedenkens und der Geschichte, ästhetische Perspektiven auf das Archiv und die Mediatisierung des Holocausts. Sein besonderes Interesse gilt dem historisch-politischen Gedenken im öffentlichen Raum - sowohl offiziell als auch inoffiziell - und Ansätze zum Schreiben von Mikrogeschichten, einschließlich der von Familiengeschichten.
In der abendfüllenden Live-Performance The White Elephant Archive, Setting No. 3, setzt sich Eduard Freudmann mit dem Vermächtnis der Shoah aus der Perspektive der dritten Generation auseinander. Anhand des Archivs seiner Familie – das unter anderem Gedichte enthält, die sein Großvater in verschiedenen KZ geschrieben hat – spürt er dem Schweigen über das Trauma in seiner Familie nach. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Abwesenheit von Zeitzeug:innen, holt er Dokumente und Objekte auf die Bühne, befragt sie als Protagonisten zum Sprechen und Schweigen über die Shoah. Freudmanns Gastvortrag zu  "The White Elephant Archive, Setting No. 3" im Rahmen des Seminars Researching the Self ist eine Einladung, weiter über die politische Natur von Familienarchiven nachzudenken und über die Strategien, die der Künstler anwendet, um die Löcher, Referenzen und Geschichten zu erforschen, die mit seiner eigenen Biografie verbunden sind. Weiters ist es eine Einladung, die Politik der Gedächtniskonstruktion im österreichischen Kontext zu überdenken.