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Rekonstruktionen #1-4

Stefanie Bascha

Rekonstruktive Objektinstallation
Sessel, Tassen, Teller, Sandsäcke, Bücher, Gläser, Schneidebretter, Möbelfächer,
Schubladen
90×45×45cm Rekonstruktionen #1-4 besteht sowohl aus gebrauchten als auch auf Flohmärkten erworbenen Alltagsgegenständen, die die Historie ihrer ehemaligen und unbekannten Besitzer mit sich tragen. Der Prozess der Weiterverwertung dieser Dinge soll auch als ökologische Geste gelten. So erfahren beispielsweise Einrichtungsgegenstände, die ursprünglich zum Überdauern geschaffen wurden, als künstlerisches Medium eine Umdeutung und Neubewertung. Zudem entsteht durch die Gegenüberstellung von zerbrechlichen und robusten Materialien wie Porzellan und Holz ein prekäres Spiel zwischen Fragilität und Stabilität. Die den Gegenständen als Zeugen eines genderspezifischen Alltags eingeschriebene Vergangenheit soll rekonstruiert und auf ihre Nachhaltigkeit befragt werden. Das hausfräulich konnotierte Geschirr wird etwa dem Altherren-Koffer gegenübergestellt – beides bestätigt so die den Gegenständen eingeschriebene stereotype Rollenverteilung. Dass wir ihre normative Bedeutung fortwährend und unreflektiert bestätigten, gibt schmerzlich Anlass über ihre Art und Weise der Wiederverwendung nachzudenken. So soll Rekonstruktionen # 1-4 auch ein Mahnmal der Nachhaltigkeit sein und Fragen stellen: Was bewahren wir? Was geben wir fort? Was geben wir weiter?
Reconstructive object installation
Armchairs, cups, plates, sacks of sand, books, glasses, cutting boards, cabinets,
drawers
90×45×45cm
Rekonstruktionen #1–4 consists of everyday objects, used or purchased at flea markets, that carry around with themthe history of their former, unknown owners. The process of reusing these things should also be seen as an ecologicalgesture. For example, the items of furniture, which were original created to last, experience a reinterpretation and reevaluationas artistic medium. In addition, juxtaposing fragile and robust elements such as porcelain and wood resultsin a precarious play between fragility and stability. The past that is inscribed in the objects as witnesses of a genderspecificdaily life should be reconstructed and their sustainability examined. The dishes and their connotation of housewivesare contrasted with suitcases of elderly gentlemen—both confirm the stereotypical assignment of roles that isinscribed in the objects. The fact that we continuously and unthinkingly confirm their normative significance painfullyprovides occasion to reflect on how they are reused. Rekonstruktionen # 1–4 should also be a reminder of sustainabilityand ask questions: What are we preserving? What are we passing on? What are we handing down?
Die Arbeit "Rekonstruktionen #1-4" wurde im Rahmen der Ausstellung BestOFF 2021 gezeigt.
Instalation, 2019
Plastische Konzeptionen / Keramik