Restringierter Code
Catharina Bamberger, Johanna Goldgrube, Maria Venzl und Harald Starzer
Performanc, 2011
Bildhauerei - transmedialer Raum Im Rahmen der Ausstellung VALIE EXPORT. Zeit und Gegenzeit im Kunstmuseum Lentos (17. 10. 2010 - 30. 1. 2011) entwickelten Studierende der Abteilung Bildhauerei - transmedialer Raum von Frau Prof. Eva Grubinger eine Neuinterpretation der Performance “Restringierter Code” von VALIE EXPORT aus dem Jahr 1979. In der Performance, bildet das Wort "Körper" eine Klammer um die Begriffe "Physisches Gebilde" und "Soziales Gebilde". Die Bezeichnung "Restringierter Code" geht auf den Soziolinguisten Basil Bernhard Bernstein (1958) zurück. Dieser ging davon aus, dass die Sprache der Unterschicht der Sprache der Mittelschicht im Wortschatz und damit auch im gegenseitigen Verständnis unterlegen sei. Dabei ordnete er den bildungsfernen Schichten den restringierten (eingeschränkten) Code zu, der sich durch grammatikalische Vereinfachung, Abkürzungen und Sprichwörter definiert. In einem elektrisch geladenen "Drahtgehäusekäfig" nimmt die darin gefangene Soloperformerin eine Art festlich gesetztes Abendessen zu sich. Daneben befinden sich ein Hund, ein Hamster und ein Vogel, in gläsernen Behältnissen ausgestellt. Ein Kleinkind befindet sich in einem Gitterbett. Zwei Kameras zeichnen live Bilder auf. EXPORT imitierte abwechselnd die Bewegungen und Geräusche ihrer Gegenspieler. Vernachlässigt dabei aber, die von ihr zuvor eingeführten, guten (Tisch)Manieren und gerät mit ihren Ausdrücken immer mehr ins Animalische. Sitte und Etikette werden so als Mechanismen einer vorgegebenen kulturellen Haltung begriffen, deren Doktrin auch die Unterdrückung der eigenen Urinstinkte fördert. Die Studierenden wurden im Zuge der Neuinterpretation auf aktuelle Zwänge und Grenzen aufmerksam, die durch ausgeweiteten Tierschutz und geänderte soziale Rahmenbedingungen andere Lösungsmodelle notwendig machten. Die Performance wurde auch im Museion Bozen gezeigt (V EXPORT – Zeit und Gegenzeit, 19. 2. – 1.5. 2011)
Performanc, 2011
Bildhauerei - transmedialer Raum Im Rahmen der Ausstellung VALIE EXPORT. Zeit und Gegenzeit im Kunstmuseum Lentos (17. 10. 2010 - 30. 1. 2011) entwickelten Studierende der Abteilung Bildhauerei - transmedialer Raum von Frau Prof. Eva Grubinger eine Neuinterpretation der Performance “Restringierter Code” von VALIE EXPORT aus dem Jahr 1979. In der Performance, bildet das Wort "Körper" eine Klammer um die Begriffe "Physisches Gebilde" und "Soziales Gebilde". Die Bezeichnung "Restringierter Code" geht auf den Soziolinguisten Basil Bernhard Bernstein (1958) zurück. Dieser ging davon aus, dass die Sprache der Unterschicht der Sprache der Mittelschicht im Wortschatz und damit auch im gegenseitigen Verständnis unterlegen sei. Dabei ordnete er den bildungsfernen Schichten den restringierten (eingeschränkten) Code zu, der sich durch grammatikalische Vereinfachung, Abkürzungen und Sprichwörter definiert. In einem elektrisch geladenen "Drahtgehäusekäfig" nimmt die darin gefangene Soloperformerin eine Art festlich gesetztes Abendessen zu sich. Daneben befinden sich ein Hund, ein Hamster und ein Vogel, in gläsernen Behältnissen ausgestellt. Ein Kleinkind befindet sich in einem Gitterbett. Zwei Kameras zeichnen live Bilder auf. EXPORT imitierte abwechselnd die Bewegungen und Geräusche ihrer Gegenspieler. Vernachlässigt dabei aber, die von ihr zuvor eingeführten, guten (Tisch)Manieren und gerät mit ihren Ausdrücken immer mehr ins Animalische. Sitte und Etikette werden so als Mechanismen einer vorgegebenen kulturellen Haltung begriffen, deren Doktrin auch die Unterdrückung der eigenen Urinstinkte fördert. Die Studierenden wurden im Zuge der Neuinterpretation auf aktuelle Zwänge und Grenzen aufmerksam, die durch ausgeweiteten Tierschutz und geänderte soziale Rahmenbedingungen andere Lösungsmodelle notwendig machten. Die Performance wurde auch im Museion Bozen gezeigt (V EXPORT – Zeit und Gegenzeit, 19. 2. – 1.5. 2011)
