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Niels Schröder

"Gute Laune ist ein Kriegsartikel". Animationsfilme, Comics und Cartoons auf deutscher und amerikanischer Seite während des zweiten Weltkrieges: ein Vergleich der unterschiedlichen Humorkulturen, der Wirkweisen und der Funktionen des Humors als Mittel der Propaganda

Abschluss des PhD-Programms / Completion of the PhD-Program: Oktober 2016
Betreuung / Supervision:
Thomas Macho Im Zweiten Weltkrieg fand zwischen den kriegführenden Parteien parallel ein Medienkrieg statt, der sowohl nach innen als auch nach außen geführt wurde und in dem der Humor eine substantielle Rolle spielte.   Als ausschließlich propagandistisches Mittel wurde die Kraft des Humors insbesondere auf dem Feld von Film und Musik in manchen Publikationen bereits gewürdigt. Seine Funktion, inmitten einer elementaren Bedrohungssituation die Stimmung der Bevölkerung positiv zu beeinflussen und den Gegner lächerlich zu machen, lässt sich aber auch im Bereich von Comic, Cartoon und Trickfilm einschlägig belegen und in seineer Spezifik darstellen. Das ‚Dritte Reich‘ unternahm vieles, um im Comic- und Cartoon- wie auch im Animationsfilmbereich eine Humorindustrie aufzubauen, die sich an der amerikanischen Humorindustrie orientierte. Aber das Vorbild blieb aus vielen Gründen unerreicht. Diese Gründe medientheoretisch, zeitgeschichtlich und kulturwissenschaftlich zu untersuchen und darzustellen, ist Gegenstand dieser Arbeit.   Ein solcher nur vorgeblich unpolitischer Humor sollte in allen Ausdrucksformen seine dezidiert politische Wirkung erst mittelbar entfalten. Letztlich nämlich kann sich die subtile Humor-Front nur in freien Systemen nachhaltig behaupten – der Versuch, die anarchisch unregulierbare Kraft des Humors zu kontrollieren, richtet sich früher oder später gegen das jeweilige Regime und seine Repräsentanten selbst. Joseph Goebbels, Der Rundfunk im Kriege, Reden und Aufsätze aus den Jahren 1941.