zum Inhalt

Shibori – Tradition in der Moderne

Isabella Ahrens
Färbetechnik, 2013
Bachelorarbeit
textil·kunst·design „It should be realized that the development of weaving is dependent upon the development of textile fibre, spinning and dyeing, each a part of the interplay resulting in a fabric. Recent advances in the production of synthetic fibres and new textile finishes are having profound effect upon the weaving cloth.”
Anni Albers, On Weaving

Meine Bachelor-Arbeit befasst sich mit einer neueren Interpretation der alten japanischen Färbetechnik – dem Shibori. Der japanische Begriff Shibori (oder shiboru) bedeutet in etwa wringen, drehen und pressen. Durch das Zusammenpressen des Stoffes, sei es durch Faltungen oder genähte Muster, färbt sich der Stoff nur an den Außenseiten, das Innere bleibt vor der Farbe reserviert. Traditionell wird der Shibori-Faden von Hand in das Gewebe eingenäht, ich habe mich allerdings mit einer moderneren Variante, dem gewebten Shibori von Catherine Ellis, befasst. Ein Shibori-Gewebe besteht aus einem Grundgewebe mit Ergänzung eines musterbildenden Fadens, des Shibori-Fadens. Dieser Faden verläuft ober- oder unterhalb des Gewebes oder auch mittendurch und wird beim Webprozess zusätzlich eingelegt. Dabei kann die Musterung beim späteren Färben beeinflusst und individualisiert werden. Ausschlaggebend hierfür sind nicht nur Musterungen im Grundgewebe und der musterbildende Shibori-Faden. Auch die verschiedenen Garnmaterialien, ihre unterschiedliche Färbung und die für Shibori typische 3D-Optik sind wichtige Elemente, während meiner prozessorientieren und experimentellen Arbeit gewesen. Mein Hauptaugenmerk lag auf der Musterung und der Färbung der Gewebe, die Färbung soll die Musterung im Gewebe durch Plastizität und Färbung verstärkt werden.
Die Designs sind ausschließlich mit natürlichem Indigo gefärbt, aus traditionellen, aber auch ästhetischen und praktischen Gründen, um das Hauptaugenmerk auf die Musterung zu legen.

Entstanden ist eine handgewebte Designkollektion (17 Designs umfassend); bei der die Stoffe in einer frei entwickelten Bindung der Shibori-Fäden gewebt wurden.

Materialien: Baumwolle, Wolle, Seide, Leinen und Nylon

Betreuung: Uni.-Prof. Mag. Beate Goyer, Univ.-Prof. Mag. art. Gilbert Bretterbauer
Namen des Projekts/der

Lehrveranstaltung: Experimentelles Weben
Foto © Josef Schaitl
Foto © Josef Schaitl / Bearbeitung: Isabella Ahrens