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Staub

Violeta Ivanova
Videoinstallation, 2014
Plastische Konzeptionen / Keramik „Staub“ ist eine ortsspezifische Videoinstallation, bestehend aus einer 5-Kanal -Wandprojektion, flächendeckend projiziert auf die Wände der Krypta der Ursulinenkirche in Linz. Die Videos sind circa 2 Minuten lang und laufen parallel als Loop. Staub wird buchstäblich und metaphorisch als Spur vergangener Zeit betrachtet, „qua pulvis es et in pulverem reverteris“ – „… denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück…“. Das Vanitas-Konzept, dass der Mensch und die von ihm erschaffene Welt nichtig und ephemer sind, hat hier eine bedeutende Rolle. Wenn aber Staub das Ende der Dinge wäre, dann wäre er im Kreislauf des Lebens auch ein Element, Bestandteil der Schöpfung; vom staubigen Urchaos des Großen Knalls entstehen langsam Ordnung und Form. „Staub“ spielt mit der Wahrnehmung von Distanz, Maßstabverhältnissen, relativen Größen und was am Wichtigsten ist- stellt die Frage, wo in diesem System der Platz des Menschen ist. Ein großer Teil des Eindrucks von „Staub“ wurde dank der starken Stimmung der Krypta der Ursulinenkirche geschaffen. Sie ist eine Art Geheimraum, eine Zeitkapsel, die meist geschlossen und vor den Augen der Außenwelt versteckt bleibt. Wie der Staub, ist sie ein Beweis für ehemalige Präsenz.
"Staub" Videoinstallation von Violeta Ivanova, 2014; Foto © Fatma Nur