zum Inhalt

Unfreiwillige Reise

ein Bildertheater in ungerechten Szenen

Judy Mardnli

"Unfreiwillige Reise - ein Bildertheater in ungerechten Szenen" © Judy Mardnli
Mein Schuh liegt auf dem Boden.
Er löst Erinnerungen aus.
Erinnerungen sind Abdrücke auf meiner Seele.
Seine Spuren sind auf jener Erde, die feucht von den Tränen derer ist, welche über sie gelaufen und geflüchtet sind.
Unfreiwillig auf dieser Reise, die in die Szenen der Ungerechtigkeit führte.
Der Vorhang öffnet sich, ohne zu fragen.
Ich befinde mich plötzlich inmitten eines Theaters, in einer Rolle, die ich mir niemals freiwillig ausgesucht hätte. Szene für Szene dirigiert das Schicksal den Lauf der Dinge und ich habe keine andere Wahl, als mit ihm zu gehen.
Man vergisst niemals die Schritte, welche mit tiefen Emotionen verbunden sind.
Mein Werk soll von diesem Theater in Worten und Bildern erzählen.
Einführend erinnere ich mich an mein Leben, als ich ein Kind war, um dann weiterzugehen, zu den Tagen, an denen der Krieg begann. Dort beginnt die Szene mit dem Tag, an dem meine Flucht begonnen hat und ich zu einem Menschen wurde, welcher hier im Allgemeinen als „Flüchtling“ bezeichnet wird.
Im Grunde flüchten wir alle im Laufe unseres Lebens irgendwann vor etwas: Entscheidungen, Situationen, Konfrontationen, der Realität, vor Gefühlen, Angst, Gewissheiten, Ungewissheiten und manchmal auch vor einem Krieg, den niemand wollte.
Mit diesem Bildertheater versuche ich einen Blick hinter den Vorhang zu gewähren und ein anderes Verständnis davon zu schaffen, was es heißt eine unfreiwillige Reise antreten zu müssen.

Judy Mardnli
Diplomarbeit Judy Mardnli.pdf MORE-Projekt
"Unfreiwillige Reise - ein Bildertheater in ungerechten Szenen" © Judy Mardnli

Diplompräsentation

Malerei, 2021
Malerei & Grafik, Bildende Kunst und Kulturwissenschaften