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MITTEILUNG

"Gfries" – Eine künstlerische Intervention am Haus der Frau

23. Februar bis 26. März 2021 Haus der Frau, Volksgartenstraße 18, 4020 Linz

Im Rahmen des Artist-in-Residence-Projekts der Partnerinstitutionen Haus der Frau, Diözesankunstverein und Kunstuniversität Linz. Ab 23. Februar 2021 präsentiert die derzeit im Haus der Frau lebende Künstlerin Bernadette Laimbauer ihre Arbeit "Gfries" als temporäre Intervention an der Fassade des Hauses Volksgartenstraße 18. Wertschätzung der Kunstuniversität – ein gemeinsames Anliegen Brigitte Hütter, Rektorin der Kunstuniversität Linz, schätzt diese Initiative: "Das Artist-in-Residence-Projekt der Partnerinstitutionen Haus der Frau, Diözesankunstverein und Kunstuniversität Linz ebnet seit mittlerweile fünf Jahren Künstlerinnen erfolgreich den Weg. Es ist unser gemeinsames Anliegen, Studentinnen und Absolventinnen beim Brückenbau vom Absolvieren des Studiums hin zu einer freischaffenden Tätigkeit nachhaltig zu unterstützen. Die Verbindung und die Auseinandersetzung mit diesem ganz speziellen Ort, aber natürlich auch die finanzielle Absicherung ist für die Kunstschaffenden eine ganz besondere Bereicherung. Ich möchte mich im Namen unserer Universität und ihrer Studierenden ganz herzlich für die Zusammenarbeit bedanken." Über die Intervention Das Gebäude, das seit mehr als 50 Jahren das "Haus der Frau" beherbergt, steht im Linzer Volksgartenviertel im Zentrum von Linz. Bernadette Laimbauer hat über fünf Monate im Inneren des Hauses an der Weiterentwicklung ihres künstlerischen Werkes gearbeitet. Coronabedingt geht sie für den Dialog mit den BetrachterInnen jetzt mit ihrer Intervention nach außen.
Unter dem Titel "Gfries" setzt sie der Fassade des Gebäudes, der "Schauseite" zur Straße hin, ihr eigenes Gesicht auf. Dazu formt die Künstlerin Objekte aus Pappmaché, die das Profil ihres Gesichtes zeigen, und bringt sie unter den Erdgeschoßfenstern an. Die Künstlerin knüpft damit an die historische Tradition der Fassadendekoration mit menschlichen Figuren oder Fratzen in Form von Skulpturen oder Reliefs an. Diese Figuren wurden mit einer bestimmten Bedeutung oder Funktion verbunden: der Darstellung von Macht, Repräsentation oder der Abwehr von bösen Geistern. Sie waren zumeist aus Stein und hatten über Jahrhunderte Bestand. Mit "Gfries", einer Anlehnung an das Dialektwort für Fratze oder Grimasse, geht Bernadette Laimbauer einen spannenden Dialog mit dieser Tradition ein. Ihre Fassadenelemente aus unversiegeltem Pappmaché sind Umwelteinflüssen ausgesetzt und verändern sich im Laufe der Zeit. Statt Figuren, die Macht repräsentieren oder symbolische Bedeutung haben, setzt sie der Erdgeschoßfassade ihr eigenes Gesicht vor. Form und Material gehen in dieser konzeptuellen Arbeit eine spannende Verbindung mit der Geschichte und Funktion der Fassadendekoration und dem Ort ein und hinterfragen als temporäre Intervention Rollenbilder im Stadtbild.Bernadette Laimbauer studiert an der Kunstuniversität Linz Experimentelle Gestaltung und Kulturwissenschaften. In ihrer künstlerischen Arbeit experimentiert sie mit unterschiedlichen Arten von Performance. Sie verwickelt das Publikum in intime Rituale, stellt Skulpturen nach, die in einer längeren Zeitspanne in sich zusammenbrechen, ordnet Bewegungen zu einem dramaturgischen Spannungsbogen oder lässt konkrete Handlungen von ihrer Tochter als Co-Performerin beeinflussen. Performance-Fortbildungen und künstlerische Projekte führten Bernadette Laimbauer nach Oslo, Istanbul, Bergen und Graz. Im Haus der Frau bereitete sie sich auf ihr Diplom vor. Über das "Artist in Residence"-Projekt
Das Bildungs- und Begegnungszentrum "Haus der Frau" in der Linzer Volksgartenstraße stellt seit 2016 die ehemalige Dienstwohnung im 3. Stock Künstlerinnen im Rahmen eines Artist-in-Residence-Aufenthaltes unentgeltlich zur Verfügung. Die Initiative ist eine Kooperation mit dem Diözesankunstverein Linz, der seit 1994 jährlich einen Preis für herausragende Abschlussarbeiten an der Linzer Kunstuniversität vergibt. Die temporäre Intervention an der Fassade kann im Zeitraum vom 23. Februar bis 26. März 2021 besichtigt werden. Zusätzlich steht ab 23. Februar 2021 ein Video mit einem Interview der Künstlerin auf der Website www.hausderfrau.at zur Verfügung.

Bernadette Laimbauer

Haus der Frau außen © Violetta Wakolbinger

© Bernadette Laimbauer