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Clemens Winkler

Resonanzen im Formlosen – zur Untersuchung erfahrungsbasierter Materialsprachen

Beginn des PhD-Programms / Start of the PhD-Program​: WS 2018 Betreuung / Supervision: 
Gerhard Buurman Dieses Forschungsprojekt «Resonanzen im Formlosen» untersucht die Formlosigkeit und Flüchtigkeit von Erlebnissen im Medium der Gestaltung. Das Formlose soll hierbei als ein Beherbergen verschiedener verborgener flüchtiger formierender erlebbarer Zustände durch das Mit-Gestalten materieller Aktivitäten gesehen werden. Das Erlebnis kommt mit seinen spezifischen Konditionen, um neue Verständigungen zu ermöglichen und Spuren des Unheimlichen zu hinterlassen, welche es in diesem Projekt zu untersuchen gilt.
 Die Schwierigkeit hier besteht darin, diese Erlebnisse ästhetisch, zeitlich und räumlich, zu entfalten, zu intensivieren, zu stabilisieren, gar als Erfahrungen festzuhalten und auf diesen aufbauend neue Erfahrungen und Formen einer Verständigung zu bilden. In dieser praktisch-basierenden Arbeit soll das Um-und Neubilden von Sprache im Wechselspiel mit ephemeren erlebbaren Materialtransformationen für neue partizipative Formate gestalterisch-forschend untersucht werden. Am Beispiel des Wolkigen, des Eintretens in den Nebel, sollen Methodenbildungen möglicher Muster im Erkennbaren und im Erfahrbaren reflektiert werden.

Das hierfür 2018 ins Leben gerufene «Laboratorium für Narrative Materialien» zielt als Austauschplattform für diese Untersuchungen auf eine Befragung des Verhältnisses von Kunst, Design und Wissenschaft – oder vielmehr Arten der Vermittlung, Produktion und Speicherung von Wissen durch Kunst und Design. 
Das Laboratorium stellt sich unter anderem explorativ, partizipativ, und performativ Fragen, wie – how does aesthetic experience and imagination drives knowledge and language production? how to occupy experiences which are, by nature, shy, fluid, porous and ephemeral? how to design with materials of such desired ephemeral qualities?

Die Idee für mein Doktorat beruht auf der Etablierung einer Reihe experimenteller Workshops an Kunsthochschulen mit naturwissenschaftlichen Bezügen, wie an der Zürcher Hochschule der Künste mit Studierenden, sowie aus Gastdozenturen an der UdK Berlin, dem Central Saint Martins College London oder dem Sandberg Institute, Amsterdam. Reflektierend auf eigens entwickelte Vermittlungsformate in Lehre und Forschung, ist die Herausforderung Situationen herzustellen, die eine Gruppe gemeinsam in solchen angesprochenen Kippmomenten von temporären Konturen und Formen führt, um darin einen Austausch und eine Verständigung Medien-und Disziplinen-übergreifend hinaus zu erproben und zu differenzieren, und kollektiven Wissensaustausch zu entwickeln.
 Es entstehen Situationen des Agierens, Improvisierens, und Sich-Aussetzens, die nicht immer schon vorher Intentionen unterworfen sind, sondern eine Bezugnahme und Sensibilität auf das Passierende erfordern. Kurz-Biographie / Short Bio
Clemens ist Gestalter, Künstler und Forscher an der Schnittstelle von Materialphänomenen, neuen Formen ästhetischer Erfahrungen und Sprachproduktion. Neben der Gründung des "Laboratory of Narrative Materials" im Rahmen seiner Dissertation an der Kunstuniversität Linz ist er derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter im Exzellenzcluster "Matters of Activity" an der Alexander von Humboldt-Universität Berlin (2019-2022). Zuvor arbeitete er im Interaction Design Fachbereich der Zürcher Hochschule der Künste, studierte am Royal College of Arts London, MIT Media Labs Boston, Universität der Künste Berlin und der Burg Giebichenstein Halle. Email-Adresse / Email-Address:
mail@clemenswinkler.com Weblink:
clemenswinkler.com
«Cloud Apparatus» zur Untersuchung erfahrungsbasierter Materialsprachen, 2018 © Clemens Winkler