Sebastian Döring

Der modulare Analogsynthesizer Elektor Formant im Objektarchiv des Deutschen Literaturarchivs Marbach und seine Relevanz für Medientheorie und Kulturtechnikforschung 1979-2009

Beginn des PhD-Programms / Start of the PhD-Program: WS 2020 Betreuung / Supervision:
Thomas Macho
Christian Kassung Im Deutschen Literaturarchiv Marbach steht der selbst gebaute Modularsynthesizer des 2011 verstorbenen Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaftlers Friedrich Kittler. Im Rahmen des conceptual art projects apparatus operandi habe ich diesen Synthesizer 2012, 2014 und 2015 gemeinsam mit Spezialisten verschiedener Disziplinen dreier ‚Anatomien‘ unterzogen. Als ein Ergebnis dieser Arbeiten verfüge ich nun über ein umfangreiches Fotoarchiv der Schaltungsplatinen dieses Synthesizers. Im Rahmen meiner Dissertationsarbeit zeige ich zunächst durch vergleichende Schaltungsanalysen auf, dass dieser Synthesizer im Kern eine Variante des in Fachkreisen noch heute berühmten DIY-Synthesizers namens Formant aus dem Elektor-Verlag ist (1977-78). Im weiteren zeige ich an Beispielen auf, wie die einzelnen Platinen und die zugehörigen Schaltpläne und Schaltungsnotationen aufbereitet werden müssen, damit sie als Quellenmaterial für weitere Studien herangezogen werden können. Dazu gehören Rekonstruktionen der Hardware und Transkriptionen der Schaltpläne mit der freien Electronic Design Automation Software KiCAD. Dieses Quellenmaterial wird, ebenfalls exemplarisch, mit schriftlichen Quellen aus dem Nachlass A:Kittler so kontextualisiert, dass deutlich wird, inwiefern und wie der Synthesizer und die Theoriebildung der Forschungsbereiche korreliert sind, die wir heute als Medientheorie und Kulturtechnikforschung anschreiben. Schließlich werde ich auf dieser Grundlage und auf Grundlage weiterer Texte aus dem Nachlass A:Kittler Anregungen zu geben versuchen für auf die Studien der DFG-Forschungsgruppe Bild–Schrift–Zahl aufbauende Forschungsfelder. Kurz-Biographie / Short Bio
Sebastian Döring studierte Kultur- und Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2007 bringt er Medien auf die Bühne des Medientheaters. Von 2009 bis 2012 war er Kurator des Medienarchäologischen Fundus’ der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2012 bis 2015 konzipierte er mit Jan-Peter E.R. Sonntag das »conceptual art project apparatus operandi«. Seit 2013 ist er Herausgeber für die Schaltungen in der Edition »Friedrich Kittlers Gesammelte Werke« (Arbeitstitel). Email-Adresse / Email-Address:
sebastian.doering@medientheater.org
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