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Essen ist Geschmacksache

Rebecca Paterno, Claudia Gamper, Anna Petersen, Katharina Brandl, Liesa Wenzl, Deopatria de Sousa e Silva, Wolfgang Kemptner, Jakob Menne, Julia Weinknecht, Angelika Windegger, Roswitha Angerer (TeilnehmerInnen)
Semesterprojekt 2009 / 2010
Keramik Essen ist ein tägliches Muss. Jeder kocht, kaut, verdaut – überall und von klein auf. Aber wie man isst, kann unappetitlich sein, was man isst, ekelig. Zu viel oder falsch essen macht hässlich. Man ist, was man isst und wie man es isst.
Essen ist banal, nahrhaft, zu schön zum Reinbeißen, viel zu fettig oder gar verdorben - und es riecht. Wenn einmal im Zusammenhang mit einem Nahrungsmittel Übelkeit aufgetreten ist, so bleibt dies anschließend fest verankert im Gehirn. Sind bestimmte Gerichte mit positiven Erfahrungen besetzt, haben sie die Chance zur Lieblingsspeise zu avancieren.
Essen ist eine Frage der Gewohnheit und abhängig von dem Kulturkreis und von dem sozialen Umfeld, in dem zubereitet und gespeist wird. Einen Hund oder eine Katze zu essen ist für viele abstoßend, in China aber ebenso eine Delikatesse wie Hühnerfüße, die gekocht die Konsistenz und Geschmack von Lakritze haben. Der eine isst mit den Fingern und der andere spreizt während einer kulturellen Performance bei Ferran Adriá im elBulli nur den kleinen ab. Der Dritte lässt das Essen gleich ganz, weil er dem Schönheitswahn verfallen ist.
Essen ist intim. Es ist eine körperliche Verrichtung, die Hunger stillt, zuweilen auch Lust, Gier, Erotik weckt, oder aber einfach nur sauer aufstößt. Mancher liebt die Küche deftig, der andere molekular.
Essen betrifft jeden, löst Gefühle aus und trifft in all seinen Facetten den Geschmacksnerv – sowohl den des Gaumens als auch den der Augen.

Techniken/Materialien
Experimenteller Umgang mit Essen. Es wird in Ton modelliert und mit keramischen Prozessen gearbeitet und dadurch Aussehen und dreidimensionale Form von Speisen nachgeahmt. Im Verlauf des Projekts werden zu diesem Zweck auch andere Möglichkeiten einbezogen, vor allem immer mehr tatsächlich Essbares und Lebensmittel, die als Material für Darstellung und Performance verwendet werden.

Konzept und Projektleitung
Marie-Luise Meyer

Projektdauer
WS und SS 2009/2010