Beginn des PhD-Programms / Start of the PhD-Program: WS 2023
Betreuung / Supervision:
Helmut Lethen, Jasmin Mersmann
Große Phänomene passen oft in erstaunlich kleine Formate. Die Dissertation widmet sich dem brisanten Verhältnis von Spielbrettern und Schlachtfeldern. Im Zentrum der Betrachtung steht das Motiv des Luft- und Bombenkrieges. Ausgehend von Formen des Regelspiels – Brett-, Geschicklichkeits- und Kartenspiel – tastet sich die Dissertation an zeithistorische Narrative zum militarisierten Himmel heran und spielt sich dafür durch die Terrains und Regelwerke von Luftkrieg und Populärkultur rund um die beiden Weltkriege. Am Startfeld steht die Annahme, dass die Ereignisse des Luftkrieges aktuelle Spiele zutage fördern, die die Wahrnehmung der neue Kriegstechnologie mitprägen. Die Spiele reproduzieren dabei nicht den tatsächlichen Luftkrieg, sondern sind Widerhall von dessen in der Realität zirkulierenden Erfolgsversprechungen und Mythen. Die dadurch entstehenden Spannungsfelder zwischen Küchentisch und Front auszuloten, ist Ziel der Dissertation. Die Risse und Bruchstellen, die sich auf den einst glatten Spieloberflächen manifestiert haben, werden als Auftrag gedeutet, unter die komplexitätsreduzierten Deckschichten zu blicken und tiefere Bedeutungsebenen freizulegen. Parallel dazu erarbeitet das Projekt ein Inventar zum Luftkriegsspiel, das die weltweit verstreuten Kartons und Sammlungen erstmals umfassend zusammenträgt und publiziert.
Kurz-Biographie / Short Bio:
Katharina Rosenbichler zieht abwechselnd mit den Figuren der Museumsvermittlerin, Kulturhistorikerin und Künstlerin über ihr berufliches Spielbrett. Sie hat Kunstgeschichte an der Universität Wien und Medienkultur- und Kunsttheorien an der Kunstuniversität Linz studiert. In ihrer Familie wurde eigentlich immer gespielt, allerdings nie mit dem Krieg.
Email-Adresse / Email-Address:
katharina.rosenbichler@kunstuni-linz.at