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VORTRAG

Werkstattgespräche mit Filmpionierinnen #7 Angela Hareiter

18. März 2024, 18.00 Uhr Moviemento Kino, Linz

Im Gespräch mit Szenenbildnerin Katharina Wöppermann und Kuratorin und Filmemacherin Wilbirg Brainin-Donnenberg.

Angela Hareiter ist eine wesentliche Pionierin der Filmausstattung in Österreich. Nach dem Architekturstudium an der Technischen Universität Wien wurde sie Mitbegründerin der avantgardistischen Architekt*innengruppe Missing Link (mit Otto Kapfinger und Adolf Krischanitz), mit der auch die Kurzfilme 16. November: Eine Utopie in 9 wirklichen Bildern (1972) und Die verstoßene Stadt (1974) entstanden. Für den Aufsehen erregenden Film Die Staatsoperette von Franz Novotny und Otto M. Zykan (1977) schuf Angela Hareiter das Szenenbild, für die Ausstattung der US-amerikanischen TV-Serie Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß (1978) wurde sie für den Emmy Award for Outstanding Art Direction der Academy of Television Arts & Sciences nominiert. Das Interesse für politische Filme setzte sich in der intensiven Zusammenarbeit mit der Drehbuchautorin und Regisseurin Käthe Kratz (siehe Werkstattgespräch #2) in acht gemeinsamen Filmen (u.a. dem historisch und feministisch bedeutsamen Lebenslinien-Zyklus) fort. Zahlreiche nationale (etwa Das Plakat – Arbeitersaga Teil 1) und internationale Filme (u.a. mit Liliana Cavani) folgten. 1987 gründete Angela Hareiter den Verband Österreichischer Filmausstatter*innen. Gelegentlich entwickelte sie Setdekorationen von Werbefilmen sowie Film-Installationen an der Schnittstelle zur bildenden Kunst, etwa für die Filmkünstlerin Penelope Georgiou (1997) und für die Ausstellung Fate of Alien Modes in der Secession (2003).

Als renommierte Architektin und Designerin konzipierte Angela Hareiter 1980 die Großveranstaltung Forum Design in Linz (zusammen mit Helmuth Gsöllpointner und Laurids Ortner) und ist Mitherausgeberin des Buches Design ist unsichtbar. Sie entwarf die Innenausstattung für das Museumsquartier Wien (Leopold Museum, Mumok, Kunsthalle Wien). Ihre Arbeit an Häusern bleibt deren Geschichte verpflichtet, in engem Dialog mit der Natur. Es entstehen Möbel, Objekte, Fotografien, Ausstellungen mit den unterschiedlichen Künsten. Ende 2023 erschien das Buch Angela Hareiter. En passant. Fine Art Applied. (Wilbirg Brainin-Donnenberg)
 
Die Szenenbildnerin Katharina Wöppermann und die Kuratorin und Filmemacherin Wilbirg Brainin-Donnenberg moderieren nach Vorführung des Films Lebenslinien III – Elisabeth. Die Erde versinkt (Käthe Kratz, 1983) das Gespräch mit Angela Hareiter.

Idee: Julia Pühringer, Konzept und Umsetzung: Wilbirg Brainin-Donnenberg und Julia Pühringer, in Kooperation mit FC GLORIA Frauen Vernetzung Film

Link FC GLORIA Frauen Vernetzung Film
Österreichisches Filmmuseum Werkstattgespräche mit Filmpionierinnen

Gefördert vom Frauenbüro Linz, dem BMKÖS und der VDFS.

Vorführung: Lebenslinien III – Elisabeth. die Erde versinkt (Käthe Kratz, 1983) mit freundlicher Genehmigung des ORF.

Lebenslinien III – Elisabeth. Die Erde versinkt (Käthe Kratz, 1983)

JAHR: 1983, BUCH: Käthe Kratz, KAMERA: Anton Peschke, SCHNITT: Susanne Schett, MUSIK: Bert Breit, KOSTÜMDESIGN: Uli Fester, SZENENBILD: Angela Hareiter, MIT: Eva Linder, Maria Bill, Dietrich Siegl, Julia Gschnitzer, LÄNGE: 103 min, FORMAT: Farbe, 16mm

zeitbasiertemedien.wordpress.com

Portrait: Angela Hareiter, Österreichisches Filmmuseum

Portrait: Angela Hareiter, Österreichisches Filmmuseum

Lebenslinien III – Elisabeth

Lebenslinien III – Elisabeth. Die Erde versinkt, Käthe Kratz, 1983 (Foto: Filmarchiv Austria)

Lebenslinien III

Lebenslinien III – Elisabeth. Die Erde versinkt, Käthe Kratz, 1983 (Foto: Filmarchiv Austria)