5. April 2016, 18.00 Uhr Kepler Salon, Rathausgasse 5, Linz
Vortrag von Philip Ursprung im Rahmen der Reihe "relatifs". Zwischen 1836 und 1848 unternahm der deutsche Forscher Franz Junghuhn (1809-1864) im Dienst der holländischen Kolonialmacht mehrere Expeditionen durch Java. Als einer der Ersten bestieg er die vielen Vulkane der Insel. Seine wissenschaftlichen Abhandlungen, Bücher, Sammlungen, Lithographen und Karten machten ihn zum „Humboldt von Java“. Im Rahmen eines 2015 am Future Cities Laboratory an der ETH Singapur lancierten Forschungsprojekts folgen der Kunsthistoriker Philip Ursprung, der Architekt Alexander Lehnerer, die Künstler Armin Linke und Bas Princen, der Vulkanologe Clive Oppenheimer und das KünstlerInnenkollektiv U5 (Martin Kunz, Stefanie Rubner, Berit Seidel) Junghuhns Spuren und erforschen 17 seiner Lieblingsvulkane. Die 17 Vulkane markieren das Terrain und erlauben, Geschichte und Gegenwart Indonesiens zu verschränken. Als politisch, ökonomisch und kulturell geprägte Objekte, die handeln und sich zyklisch verhalten, sind die Vulkane weder städtisch noch ländlich, weder tot noch lebendig, weder vergangen noch gegenwärtig, weder gut noch böse. Ihr ambivalentes Wesen prädestiniert sie zu Gegenständen einer spekulativen und interdisziplinären Herangehensweise. Philip Ursprung