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d’Sidlig z’Nenzig - Modellschauplatz für zukünftigen Siedlungsbau

Studierende der Architektur
Semesterprojekt, Sommersemester 2014
Studio Gnaiger | die architektur AUSGANGSSITUATION
„d´Sidlig“, unter diesem Namen ist allen Nenzingerinnen und Nenzingern dasGemeindequartier zwischen der Bahnlinie und der Ill bekannt. Unbekannt hingegen ist die besondere Siedlungsgeschichte des Quartiers.In den 1930er Jahren ist nördlich der Bahn, auf der ehemaligen Allmende, demgemeindeeigenen Gut, eine Eigenheimsiedlung entsprechend der damaligenSiedlerbewegung entstanden. 7 Siedlerfamilien bauten gemeinschaftlich 7 gleicheHäuser. Eigene Mithilfe, gemeinsame Baustoffbeschaffung und verfügbarerGemeindegrund machten den Hausbau für neue Siedler leistbar. Unterschiedliche Epochen verlangten nach unterschiedlichen Wohntypologien.Waren es in den Anfängen, in der so genannten „Alte Siedlung“ noch Häuser aufgroßen Grundstücken samt Stall und Tenn zur Selbstversorgung, so reihten sichdanach Eigenheime auf kleineren Grundstücken, meist in Nachbarschaftshilfe gebaut,genauso wie mehrgeschossiger Wohnungsbau bzw. in jüngerer Zeit individuelle Einfamilienhäuser dazu. AUFGABENSTELLUNG
Nun soll auf dem Areal des ehemaligen Sportplatzes von Nenzing, mitten in derSiedlung gelegen, weitergebaut werden.
Was sind aber die heutigen Bedürfnisse und daraus resultierenden Anforderungen füreinen nachhaltigen Weiterbau der Siedlung? Welche Siedlungsphilosophie brauchenwir heute – in einer Zeit der Flächen-, Ressourcen- und Energieknappheit? Wie kanndie Siedlung am Sportplatz zukunftsfähig – sozial, ökonomisch und ökologischnachhaltig weiterentwickelt werden und die besondere Lage unmittelbar am Bahnhofund am Grünzug der Ill genutzt werden Die „Siedlung“ ist derzeit einem Generationenwandel und einer Erneuerung- undUmbautätigkeit unterworfen, wie er typisch für Eigenheimsiedlungen der 1930er und1950er Jahre ist. Gerade vor diesem Hintergrund sind ein achtsamer Umgang und eineEinbindung neuer Strukturen in ein bestehendes, sich im Wandel befindlichenUmfelds besonders wichtig. Die künftige Entwicklung auf dem rd. 1,6 haumfassenden Sportplatzareal setzt hier Qualitätsmaßstäbe für die Zukunft. SPIELREGELN
In einem mehrstufigen Verfahren entwickelte die Gemeinde in Begleitung von SibyllaZech und Geli Salzmann (TU Wien) ein Siedlungsmodell, das den heutigenWohnbedürfnissen entspricht und zugleich den Raumplanungszielen wie„Verdichtung nach Innen“, „kurze Wege“, Zersiedelungsstopp, enkeltauglicheBaustruktur, autofrei, energieautonome Siedlung,… uvm in umfangreicherKonsequenz Rechnung trägt . Es wurden Bedarf und Bedürfnisse für die zukünftigeBebauung ergründet. Das Ergebnis bildet die Vorgabe bzw die Spielregeln für dennächsten Schritt. Das Grundgerüst für die Siedlungsstruktur sieht unter Berücksichtigung dervorangehend beschriebenen Zielen, folgende Grundkonzeption vor.Entsprechend dem Gedanken die Siedlerbewegung den heutigen Bedürfnissenanzupassen, also den individuellen Lebensstil der Zuzügler ernst nehmen und alsGestaltungselement einzubauen und im gleichen Zug sparsam mitGrund und Boden zu haushalten, führte zur Idee, das Modell der sogenannten„Stadthäuser“ wie bspw in Borneo Sporenburg in Amsterdam für ländliche Regionenzu adaptieren. KOOPERATION
Studierende der TU Wien, der Uni Liechtenstein, der TU München und der KunstuniLinz übernehmen im Rahmen eines Wettbewerbs die Aufgabe der Planung undsimulieren gemeinsam mit fiktiven BauherrInnen das Siedlungsmodell. In einemWorkshop vor Ort treffen PlanerInnen auf BauherrInnen und entwickeln nach derenBedürfnissen individuelle Lösungen, die sich an den vorgegebenen Spielregelnorientieren.
Als BauherrInnen agieren interessierte Menschen, Bauträger und Baugruppen aus derGemeinde Nenzing und Umgebung. PROJEKTBETREUUNG
Univ. Prof. Roland Gnaiger, Univ.-Ass. Birgit Kornmüller In KOOPERATION mit TU Wien, Uni Liechtenstein und TU München

Arbeiten (Auswahl):

Anika Welebny Fünf Höfe
Wolfgang Lang D‘SIDLIG Z‘ NENZING